Die Römer im Land

Das Gebiet der Manchinger Keltenstadt verödete zunächst. Nach dem Vorstoß der Römer an die Donau seit 15 v. Chr. errichteten diese um 40 n. Chr. zur Überwachung der Donaugrenze drei Kilometer westlich, auf dem Boden des heutigen Oberstimm, ein Kastell, das wahrscheinlich mit einer rund 500 Mann starken Hilfstruppeneinheit belegt war. Hierbei handelte es sich wohl um eine teilberittene Kohorte, die sich aus Fuß- und Reitersoldaten zusammensetzte. Deren Angehörige wohnten im Lagerdorf südlich des Kastells.

Zwischen 1968 und 1971 wurden durch den Frankfurter Professor Schönberger umfangreiche Grabungen auf dem Kastellgelände durchgeführt. Unter den zahlreichen Fundstücken fanden sich immer wieder Reste importierten feinen Tafelgeschirrs.

Im Jahre 1986 stieß man auf der Suche nach einem zweiten westlichen Kastellgraben in etwa 80 Meter Entfernung in dem einstigen Brautlachlauf auf zwei Römerschiffe aus der Zeit um 100 n. Chr. Beide Schiffe waren mit Ruderbänken ausgestattet, konnten aber auch gesegelt oder getreidelt werden.

Sie wurden 1994 gehoben und dann im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz restauriert.

Während der Militärstützpunkt mit dem Vorrücken der Römer über die Donau seine Bedeutung ab der Zeit um 80 n. Chr. allmählich verlor und um 120 n. Chr. aufgegeben wurde, bestand die das Kastell umgebende Zivilsiedlung noch bis in das 3. Jh. n. Chr. weiter.

Auch in der keltischen Ringwallanlage entstand ungefähr im frühen 1. Jh. n. Chr. eine Siedlung, die um die Mitte des 3. Jhs. n. Chr. aufgegeben wurde. Sie wird mit „Vallatum“ identifiziert, einem Ort, der im „Itinerarium Antonini“, einem römischen Straßenverzeichnis vom Anfang des 3. Jhs. n. Chr., an der Straße von Regensburg über Eining und Burghöfe nach Augsburg verzeichnet ist. Erst nach Preisgabe der nördlich der Donau gelegenen Gebiete entstand in spätantiker Zeit in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs Manching im Flurstück "Auf der Burg" das gleichnamige Kastell Vallatum, von dem aus Teile der Dritten italienischen Legion den Donauübergang und die Heer- und Handelsstraße südlich davon sicherten, bis um die Wende des 4. Jahrhunderts die römischen Legionen das Voralpenland aufgaben.